Geschichte

Kirchenchor Steg 1918

Damals eine reine Männergesellschaft.

Im Jahre 1913 wurde die Pfarrei Steg-Hohtenn vom Priorat Niedergesteln abgetrennt und damit selbstständige Pfarrei. Bereits in den Anfängen der Pfarrei haben sich Gläubige, die Freude am Gesang hatten, zusammengetan, um die kirchlichen Feiern gesanglich zu umrahmen, aber auch um im geselligen Rahmen den Gesang zu pflegen.

Lange Jahre war die Mitgliedschaft im Kirchenchor Steg-Hohtenn reine Männersache. "Aktivmitglied des Vereins kann werden: Jeder katholische und praktizierende Jüngling oder Mann, der aus der Primarschule entlassen ist, durch seine Fähigkeiten und einen unbescholtenen Lebenswandel sich eignet und durch die zuständige Behörde rechtmässig Aufnahme findet. Mit dem erfüllten 60. Altersjahr wird das Aktivmitglied Ehrenmitglied". (Aus den Statuten des Kirchenchors Steg-Hohtenn, 1930)

Ausflug an den Oeschinensee 1959  

Auf dem Bild finden sich nur katholische und praktizierende Jünglinge  oder Manner, die aus der Primarschule entlassen sind ...   Doch dann war die Zeit reif für einen Wechsel. Die Frauen drängten in allen Fronten nach vorn und auch die Frauen der Steger Pfarrgemeinde hegten den Wunsch, in den Gottesdiensten nicht nur in den Bänken dem Gesang der Herren lauschen zu müssen, sondern auch aktiv mitsingen zu dürfen. Die treibende Kraft für die Erweiterung des Männerchors auf einen gemischten Chor war sicher der damalige Präses H.H. Zurwerra. Keine leichte Aufgabe hatte der Vereinspräsident Walter Imseng, der sich in dieser Frage wie zwischen Hammer und Amboss vorkommen musste, denn ...   ... einfach sollte es nicht werden für unsere Damen vom Sopran und vom Alt. Am 26. Oktober 1966 fand im Schulhaus in Steg eine ausserordentliche GV statt, welche als einziges Traktandum die Erweiterung des Männerchors auf einen gemischten Chor zum Gegenstand hatte. Es fanden sich 23 Sänger ein, um über diese Frage abzustimmen. Der damalige Aktuar, Markus Zengaffinen hielt dies in seinem Bericht wie folgt fest: "An dieser ausserordentlichen Generalversammlung waren 24 Aktive Sänger erschienen. Der Grund hierzu war, dass wir eine Entscheidung zu treffen hatten, die über sein oder nicht sein des Männerchors Steg zu bestimmen hatte.  

Nach zweijährigem Bemühen um Resultat der Abstimmung:  

| Ausgeteilte Stimmzettel: 22   | Eingegangene Stimmzettel: 22   |Für den gemischten Chor: 8   | Gegen den gem. Chor. 11   Nachdem das Resultat bekannt wurde, verliess unser Hochw. Hr. Pfarrer aus Protest gegen diese Entscheidung das Lokal. Wir hoffen, dass er seine Drohungen nicht wahrmacht. Der Vorschlag noch eine Abstimmung durchzuführen, wurde abgelehnt. Hr. Präsident Imseng wurde von der Versammlung beauftragt die Angelegenheit weiter zu verfolgen...

OW Cäcilienfest in Turtmann 1959

Immer noch singen die Männer unter sich.   Dieser Generalversammlung folgte eine zweite Ausserordentliche am 16. November 1966, über welche der Aktuar festhielt: "Die Begrüssungsworte sprach Hr. Imseng Walter. Darin legte er uns den Grund dar, weshalb wir zu dieser Generalversammlung eingeladen wurden. Er bat uns, den Beschluss, den der Vorstand gefasst hatte, zu unterstützen. Der Vorstand hatte in einer Sitzung beschlossen, den Chor dem Hochw. Hr. Pfarrer zur Verfügung zu stellen ...   Leider wurden von einzelnen Mitglieder die Aeusserung gemacht, dass der gemischte Chor nicht ihrer Auffassung entspräche, und dass sie nicht in den gemischten Chor eintreten werden. Wir waren allgemein der Auffassung, das ein auswärtiger Dirigent nicht in Frage komme, und dass somit die Abstimmung überflüssig sei. Doch um nicht gegen die Statuten zu verstossen, schritten wir zur Abstimmung.   Das Abstimmungsergebnis lautet:   | Ausgeteilte Stimmzettel: 20   | Eingegangene Stimmzettel: 20   | Für den Antrag des Präsidenten: 17   | Gegen den Antrag des Präsidenten: 2   | Leer: 1   Zum Abschluss dankte uns Hr. Providoli Josef für alle unsere Opfer, die wir zu Gunsten des Chores gebracht haben. Er gab uns auch bekannt, dass er nun entgüldig abgegeben habe ...   Es brauchte schliesslich eine dritte Generalversammlung um das zu beschliessen, was seitdem eine Selbstverständlichkeit wurde, nämlich die Aufnahme von Frauen in den Verein. Von dieser Versammlung sagte der Vereinspräsident in seinem Jahresbericht an der GV 1967: "Am 27. November 1966 hielten wir unsere letzte Generalversammlung, die letzte GV des Männerchors. 26 Anwesende zeichneten für die Teilnahme.

Gemischter Chor im Jahre 1980

Das Silber des Sopran, das Gold des Alt sollten mit dem Kristall des Tenor    und dem Donnertief des Bass verschmelzt und zu einem Guss gebracht werden.    Offiziell legten wir an diesem Tag die Frauen- mit den Männerstimmen in einen Schmelztiegel. Das Silber des Sopran, das Gold des Alt sollten mit dem Kristall des Tenor und dem Donnertief des Bass verschmelzt und zu einem Guss gebracht werden."   Damit begann die über fünfzigjährige Geschichte des gemischten Kirchenchores von Steg. Mit der Gründung des gemischten Chores wurde nicht nur der Bestand von einem Moment auf den andern praktisch verdoppelt, auch das Erscheinungsbild wurde, wie die oben stehende Aufnahme aus dem Jahre 1980 zeigt.   Bereits 1920, 1946 und 1958 durfte der Kirchenchor Steg, damals als Männerchor, das Dekanatscäcilienfest durchführen. Im Jahre 1980 war Steg wieder an der Reihe, dieses Mal als gemischter Chor. Die Anstrengungen, den Gästen einen schönen Aufenthalt in Steg zu gewährleisten, waren schon damals enorm.      

Die weitere Vereinsgeschichte ab dem Jahre 1980 wird hier jetzt laufend nachgeführt.....